Datum

21. April, 2025

Friedensweg

379

Treffpunkt

Gardelegen, Tivoliplatz Schillerstraße

Ostermarsch 2025

"Nie wieder Faschismus - Nie wieder Krieg!"

Der diesjährige Ostermarsch am Ostermontag stand unter dem Motto „Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!“ und reihte sich als Nummer 379 in die monatlichen Friedenswege für eine ausschließlich zivile Nutzung der Colbitz-Letzlinger Heide ein. Wo treffen beide Forderungen deutlicher aufeinander als in der Stadt Gardelegen. Dort ereignete sich vor 80 Jahren an der Feldscheune Isenschnibbe kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriege ein Massaker an 1.016 Häftlingen von Konzentrationslagern. Auf dem Gebiet der Hansestadt liegt mit dem Gefechtsübungszentrum Heer immer noch ein Ort der Kriegsvorbereitung.

Der Ostermarsch musste erst in seiner vorgesehenen Form vor dem Verwaltungsgericht erstritten werden, da das Ordnungsamt des Altmarkkreises der Meinung war, dass die Musik vom Rapper „Tenor“ und der Markt der Möglichkeiten keine Bestandteile der Veranstaltung im Sinne des Versammlungsrechts wären. Mit Hilfe eines Rechtsanwaltes konnten wir unser Versammlungsrecht schließlich wie gewollt durchsetzen.

Kopftransparent beim MarsczhEtwa 310 Menschen machten sich vom Treffpunkt auf den Fußweg zur Gedenkstätte Isenschnibbe, weitere etwa 140 Personen kamen direkt zur Gedenkstätte oder direkt zur Abschlusskundgebung. Besonders zu erwähnen sei die Anreise von zehn Teilnehmenden mit dem Fahrrad von Magdeburg zum Ostermarsch. Das Wetter sorgte für gute äußere Bedingungen zum Ostermarsch.
Kleine Pannen gab es auch. Das Kopftransparent zum Marsch und das Mikrofon an der Gedenkstätte kamen verspätet. Der Kremser hatte eine Reifenpanne und stand erst beim Rückweg von der Gedenkstätte zum Rathausplatz zur Verfügung und wurde angesichts der Länge des Fußweges rege genutzt.

Pfarrer Tobias Krüger aus Gardelegen hebt die Verschiedenheit der hier versammelten Menschen hervor. Trotzdem kommt es darauf an, gesprächsfähig zu bleiben. Zu Ostern geht es im christlichen Glauben um den Sieg des Lebens über den Tod. Immer wieder wird in seinen Ausführungen der eigene Beitrag zu Veränderungen hervorgehoben.

 

 

Jan Blümel begleitete wie in den Vorjahren wieder musikalisch den Marsch. Es muss nach einer besseren Übertragung seines Gesanges über die gesamte Formation gesucht werden.

 

 

 

Moderator Konrad Fuchs moderierte durch die Abschlusskundgebung. Er lobte die Wahl des Themas und des Weges zur Gedenkstätte. Kritik übte Konrad Fuchs an den gegenwärtig kriegerischen Zeiten.

 

 

 

Der Journalist Adolphi bringt es auf den Punkt: „Jeder Kriegstag ist eine Katastrophe für die Menschheit.“ Die Bundesregierung hätte mehr Initiative zur Verhinderung des Krieges in der Ukraine zeigen müssen an Stelle der einseitigen Parteinahme für die Ukraine. Harsche Kritik gibt es für die von der Bundesregierung ausgerufene „Zeitenwende“, die sich in der Militarisierung der Gesellschaft zeigt.

 

 

Gina Pietsch, Schauspielerin und Sängerin verweigerte Minister Boris Pistorius die Kriegstüchtigkeit. In einer Betrachtung der Geschichte der USA wies sie nach, dass diese in der Geschichte niemals überfallen wurden, aber sich an einer Vielzahl von Kriegen und beteiligten. Ferner nahm sie Anleihe bei großen Dichtern und Denkern. Die Zukunft der Kultur darf nicht die Atombombe entscheiden.

 

Im Redebeitrag der Palaestina-Solidarität Magdeburg wird geschildert, wie die Worte „Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!“ in der gegenwärtigen Politik der Bundesregierung verraten werden. „‘Nie wieder Krieg – Nie wieder Faschismus‘ muss mehr sein als eine Phrase. Sondern Aufforderung zu weltweitem Handeln gegen alle Formen des Imperialismus. Lasst uns gemeinsam für eine Welt kämpfen, in der Frieden nicht auf den Zerstörungen von Kriegen basiert, sondern auf der Solidarität und dem gemeinsamen Kampf der unterdrückten Völker dieser Welt. Danke für eure Aufmerksamkeit. Hoch die internationale Solidarität!“

Den Abschluss der Kundgebung bildete ein Konzert des Rappers „Tenor“ aus Duisburg.
Der Markt der Möglichkeiten als Alleinstellungsmerkmal unseres Ostermarsches wurde rege besucht. Dort konnten sich Gruppen und Initiativen vorstellen und mit den Besuchern ins Gespräch kommen. Auch an die Versorgung der Teilnehmenden des Ostermarsches wurde gedacht. Am Informations- und Kuchenstand der Bürgerinitiative OFFENe HEIDe gab es Spenden, denn ein Ostermarsch kostet auch Geld.